
80 Jahre alte Linde erfolgreich versetzt.
Der Erhalt von Bäumen ist in Sankt Goar nicht erst seit dem Jahr 2019 ein emotional und gesellschaftlich bedeutendes Thema. Spätestens nach der Fällung mehrerer Bäume in den Rheinanlagen wurde deutlich, wie wichtig der bestehende Baumbestand für das Stadtbild, das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität ist. Die Stadt setzt daher weiterhin konsequent auf den Schutz und Erhalt wertvoller Bäume – selbst wenn dies manchmal mit entsprechendem Aufwand verbunden ist.
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die aufwändige Verpflanzung einer etwa 80 Jahre alten Linde im Bereich der ehemaligen Panzerrampe. In diesem Bereich entsteht derzeit eine neue Festwiese mit hoher Aufenthaltsqualität – ein zentrales Projekt zur Aufwertung des Stadtraums. Die Planungen, die der Stadtrat zuvor beschlossen hatte, machten eine Verlegung des Baumes notwendig.
In dieser Reihe historische Lindenbäume war etwa acht Meter entfernt ein anderer Baum abgestorben und hatte eine deutliche Lücke hinterlassen. Die nun umgesetzte Linde schließt diese Lücke wieder harmonisch – und kennt den Standort bereits seit Jahrzehnten. Statt eine Neuanpflanzung vorzunehmen, die nicht in das bestehende Bild der historischen Lindenreihe gepasst hätte, entschied sich die Stadt für die Versetzung der bestehenden Linde.
Eine auf Großbaumverpflanzungen spezialisierte Fachfirma aus Franken, die bereits bei der Bundesgartenschau (BUGA) in Koblenz zum Einsatz kam, führte die anspruchsvolle Umsetzung mit Spezialgerät und viel Expertise durch.
„Ich kämpfe um jeden Baum“, betont Stadtbürgermeister Falko Hönisch, der die Maßnahme persönlich begleitete. „Diese Verpflanzung zeigt, wie ernst wir es meinen mit dem Erhalt unseres alten Baumbestands.“
In den kommenden drei Jahren wird die Stadt intensiv dafür sorgen, dass der Baum gut anwächst – insbesondere durch regelmäßiges Gießen. Denn auch bei einer teureren Neupflanzung wäre ein Anwachsen keineswegs garantiert gewesen.
Die gelungene Umsetzung dieses Projekts ist ein weiteres Zeichen für den verantwortungsbewussten Umgang der Stadt Sankt Goar mit ihrem grünen Erbe.
Fotos: Falko Hönisch/Thomas Heckhoff

