Die Stadt hisst die Regenbogenfahne am Rathaus und Stadtbürgermeister Falko Hönisch nimmt hierzu Stellung:

„Die Stadt Sankt Goar mit seinen Stadtteilen Biebernheim und Werlau empfinde ich als eine weit überwiegend weltoffene Stadt. Dafür steht heutzutage sinnbildlich die Regenbogenfahne. Allerdings war ich im vergangenen Jahr ein bisschen überrascht, als mir mitgeteilt wurde, dass sich keine Regenbogenfahne unter den städtischen Fahnen befand. Geplant war, sie bereits im Vorjahr am Jahrestag des Christopher Street Day, dem 28. Juni 2020, zu hissen.

Nun kam es im Jahr 2021, im Juni, dem sogenannten Pride Month, endlich dazu. Denn im Juni erinnert man an den ersten bekannten Aufstand von queeren Menschen gegen die Polizeiwilkür am 28. Juni 1969 in New York und wirbt mit der Regenbogenfahne für Toleranz, Weltoffenheit und stellt sich sichtbar gegen Krimilalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung der weltweiten LGTBQ-Menschen.

Und es war noch nicht einmal die Stadtverwaltung, die als Erste in Sankt Goar Flagge gezeigt hat, sondern der Musikverein Sankt Goar, der in einem bemerkenswerten Post in den sozialen Medien auf dieses Thema hingewiesen hat und sozusagen digital Flagge gezeigt hat.

Die Weltoffenheit und Toleranz ist also offenbar breit in der Bevölkerung dieser Stadt verankert und darauf können alle anderen Bürgerinnen und Bürger stolz. Denn in unserer Stadt leben, arbeiten und wirken viele Menschen, gleich welcher sexueller Orientierung, von der Anwältin über politische Würdenträger, Musiker, Beamte, Arbeiter, Sportler u.v.a.m. zusammen und setzen sich für ein tolerantes und weltoffenes Miteinander ein. 

Dass nun ausgerechnet heute ein heiß diskutiertes Fußballspiel in München stattfindet, hat damit also wirklich nur am Rande etwas zu tun, bringt der Botschaft der Regenbogenfahne am Rathaus in Sankt Goar aber sicherlich auch eine gewisse zusätzliche Aufmerksamkeit. Geplant war es eigentlich für den kommenden Montag, den 28. Juni, aber wir waren in Sankt Goar ja schon immer unserer Zeit voraus. ;-)”