Die kleine Gemeindekirche in Biebernheim prägt mit ihrer besonderen Architektur und Ge-staltung das Bild des St. Goarer Stadtteiles Biebernheim. Kirche und Gemeinde schauen auf eine lange und bewegte Geschichte zurück.

Eine Kapelle in Biebernheim wird 1405 urkundlich erwähnt, Dekan und Kapitel des Stiftes überlassen Johann IV. von Katzenelnbogen und seiner Gemahlin Anna ihre Rechte an der Kirche. Aber es ist anzunehmen, dass schon früher eine Kirche in dem Ort stand. Die wohl im Mittelalter erweiterte Kirche, die sich mit Biebernheim im Burgbann der Rheinfels befand, wurde auch von den Bewohnern der Rheinfels genutzt, wie Eintragungen ins Kirchenbuch zeigen.

Die im 17. Jahrhundert umgebaute Kirche wurde bei der Belagerung der Burg Rheinfels durch französische Truppen 1692/93 zerstört. Ein Neubau entstand 1702 – 1705.

Im 18. und 19. Jh. musste die Kirche mehrmals renoviert werden. 1923 erfolgte ein Anbau im Westen mit Empore und Keller. Dieser Anbau diente als Sakristei und ab 1930 auch als kleiner Gemeindesaal und Jugendraum. Ab 1949 fanden zahlreiche Renovierungen und Neugestaltungen der Kirche statt, bis sie 1973, nach der Außenrenovierung einen ockergelben Anstrich bekam. Die Fassade samt Malerarbeiten wurde zuletzt 2019 im Vorfeld zum 1200-jährigen Jubiläum von Biebernheim aufgearbeitet.

Die Ausstattung der Kirche mit Empore, Kanzel und Gestühl ist bauzeitlich. Die heutige Orgel wurde 1856 – 58 gebaut. Schon 1839 wurde im Chor eine Orgelempore für die Vorgängerorgel errichtet. 1923 kam die Orgel auf die neu errichtete Westempore. 1955 und 1986/87 wurde die Orgel restauriert.
Die beiden Glocken stammen aus dem Jahr 1891. Kanzel, Opferstock und Presbyterstuhl stammen um 1700 und sind 1923 an den jetzigen Standort gekommen. Die Deckenmalerei entstand 1956 und ist als Rankenmalerei nach Vorbild des 17. Jahrhunderts angelegt.

Seit der Gemeindezusammenlegung mit St. Goar und Werlau im Jahre 1973 gehört Biebernheim zur Evangelischen Kirchengemeinde St. Goar im Kirchenkreis Koblenz. Zur Filiale Biebernheim gehören die Ortschaften Urbar und Niederburg.